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Der Geruch und das Riechen
 
 
Das Riechen

Geruchswahrnehmungen spielen eine große Rolle in unserer Reaktion auf unsere Umwelt. Nicht umsonst heißt es "Jemanden nicht riechen können" als Ausdruck für Antipathie. Gerüche wirken im positiven wie auch im negativen Sinne auf uns. 

Von den Riechfeldern in der Nase werden die Geruchsinformationen durch die Siebbeinplatte direkt in einen Teil des Gehirns geleitet, der Riechkolben genannt wird. Hier besteht eine unmittelbare Verbindung zum limbischen System, das höchst entwickelte und wohl älteste Regulationssystem, welches unserem Bewusstsein entzogen ist. Es ist der Bereich, in dem wir unsere Gefühle entwickeln, die Zentrale für Motivation, Kreativität und Konzentration. Die dabei entstehenden vielfältigen Wechselwirkungen und Rückkoppelungen sind noch immer nicht vollständig bekannt und werden wissenschaftlich erforscht.
 

Ära des Gestanks

Zurzeit Ludwig XV. war die Beziehung zum Geruch und Duft eine andere als heute. Luthers bekannter Ausspruch »Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmakket?« zeugt davon. Es gehörte zum guten Ton auch mal Gerüche von sich zu geben, derartige »Pfortengerüche« wurden sogar teilweise als Schauspiel zur Belustigung des Volkes vorgetragen (Im Buch »Anrüchig« von René Faber ist sogar von »Kunstfurzern« die Rede, die das Volk auf Jahrmärkten mit Tönen aus ihrer geheimsten Körperöffnung erheiterten).

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